22/11/23 – Tag 36 – Von Puzzlestücken, Erfolgserlebnissen, guten Nachrichten und Balboas Erbin

Ich

Während ich mit müden Armen diese Zeilen tippe, läuft der Soundtrack zu „Rocky“ im Hintergrund. Aus Gründen. Während ich gestern Abend mit einem tiefen Seufzer die Decke über die Ohren gezogen habe, begleitet von einem Stoßgebet zum Himmel, dass sich die vielen Unklarheiten bitte fügen mögen, wachte ich nach sechseinhalb durchgeschlafenen Stunden wieder auf und war sofort hellwach. Ich jagte begleitete das Kind zum Bus und machte mich auf, mit einer Freundin die Morgenrunde zu laufen. Im Nieselregen und im Wind, aber wir sind ja nicht aus Zucker. Ihr erzählte ich noch einmal von all den Querelen, vom Schulstress, dem Aua-Zeh, dem fehlenden Vertrag und und und. Bevor ich daraus jetzt eine langatmige Story mache: Die Nachricht aus dem Krankenhaus war eine Gute, der Zeh braucht Geduld, darf aber dranbleiben. Auch das mit dem Vertrag hat sich geklärt, er ist auf dem Weg zu mir. Und dann schrieb das Kind, das heute bibbernd jene Englischarbeit zurückerwartete, für die wir nach dem verhauenen Test so viel gelernt hatten per whatsapp: „2-3“. Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie viele Steine mir vom Herzen gefallen sind. Vor allem ihrem Selbstvertrauen hat das gut getan. (Und meinem auch ein bisschen, man will ja, dass das Kind irgendwie glücklich ist).

Mein absolutes Highlight war allerdings etwas anderes: Ich habe heute morgen zum ersten Mal in meinem Leben rote, dicke Boxhandschuhe angezogen (bekommen) und auf Bratzen eingeschlagen. Ich hatte mir eine Probestunde bei einem Coach gebucht, weil ich das Thema Selbstverteidigungskurs bzw. Fitness- und Krafttraining schon lange einmal angehen wollte. Es schien mir, wir ein Puzzlestück, das zu meiner Persönlichkeit gehört und endlich an die richtige Stelle gelegt werden will.

Wie viel Spaß die Sache macht, ahnte ich allerdings nicht. Auch nicht, wie sauanstrengend das Ganze ist. Nach einer Stunde konzentriertem rechts-links-ducken war ich absolut durch. Nicht nur körperlich, auch mental. Anscheinend habe ich mich aber gar nicht so doof angestellt, der Trainer fragte mich mehrfach, ob ich das wirklich zum ersten Mal mache.

Als ich wieder im Auto saß, völlig geflasht von dem Erlebten, wurde mir eines bewusst: Wir sollten viel öfter mal beiseite schieben, wer wir glauben zu sein. Und andere Entwürfe von uns selbst zulassen. Wie ein Kleid, das man im Geschäft vor dem Spiegel am Bügel vor sich hält. Wenigstens mal in der Theorie anprobieren, welche Rolle das Leben für uns noch parat halten könnte. Raus aus der Schublade, in die wir uns selbst stecken. Zu alt ist man nie, sich neu zu erfinden, neu zu entdecken, weiterzuentwickeln. Im Gegenteil, vermutlich macht uns Stagnation eher alt.

Mir hat es heute unglaublich gut getan, über meinen Schatten zu springen und auf die Bratze eines bis dato Unbekannten einzudreschen. Ich habe ein Ich in mir, das bisher hundertmal eher einen Zumba-Kurs gebucht hätte als über Kampfsport nachzudenken. Aber das andere Ich durfte eben heut mal der Bestimmer sein und siehe, es war gut. Ich bin so froh, mir diesen Schritt zugetraut zu haben.

Ich habe diese Stunde für mich jetzt im zweiwöchigen Turnus gebucht, montags um acht. (Allein der Termin ist doch Knaller, wie kann eine Woche bitte besser starten, als damit, sich mit Boxhandschuhen erstmal so richtig auszutoben?!) (Ach ja, das mit dem Sixpack habe ich auch angesprochen – auch das kriegen wir hin, versprach der Coach. Ich sagte doch, ich mach keine halben Sachen.)

Und sonst so? Wie ich gerade glaubte, mein Leben auf die Kette zu kriegen, ereilte mich die Nachricht, dass es für die morgige Verlags-Weihnachtsfeier einen Dresscode gebe. Nicht etwa das kleine Schwarze. Sondern: „Ugly Christmas Sweater. Verbindlich.“ Da waren sie wieder, meine drei Probleme

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Frühstück ist vor lauter komplett ausgefallen – fiel mir irgendwie mitten in der Boxerei auf, aber da war an Essen nicht zu denken. Mittags gabs vegetarisches Sushi und gefüllte Teigtaschen, heute Abend eine Brezel mit Thunfischsalat und zwei Hände voll Chips. Auf diesen Tag. Das mit dem Obst und den Vitaminen ist morgen wieder dran.

Gelesen: Die Englischarbeit des Tochterkinds, Dies und Das im Netz.

Gesportelt: Eine Stunde mit dem Coach kreuz und quer über die Matte. Nach dem Duschen daheim fragte ich mich, seit wann der Föhn zehn Kilo wiegt.

Gefreut über: Etwas Neues entdeckt zu haben, das irre Gefühl nach einer Stunde im Flow, natürlich die gute Nachricht vom Zeh und die gute Englischarbeit.

21/11/23 – Tag 35 – Von Hiobsbotschaften und dem Glück des Gehens

Ich

Als ich gestern Abend die Brotdose aus dem töchterlichen Schulranzen holte, fiel mir ein Blatt voller Matheaufgaben in die Finger – mit Namen beschriftet. Ich hatte eine Ahnung. Eine, die sich heute morgen beim Nachfragen bestätigte: „Ja, ich soll da nochmal üben, hat Frau Plusminus gesagt“, erfuhr ich. Aus Gründen wohl. Jetzt bin ich gespannt aufs Ergebnis der Mathearbeit…

Ich nahm es hin, ändern lässt es sich nun eh nicht mehr. Und das an einem Morgen um sieben, nach einer Nacht, in der ich zu wenig geschlafen und wirres Zeug geträumt hatte, erschüttert aufgewacht bin und einen Moment gebraucht hatte, den Traum als ebensolchen zu erkennen. Ich setzte das Kind an der Schule ab und machte mich nach über einem Monat wieder auf in die Redaktion. Dort, so hatten die Kollegen gestern berichtet, warte ein neuer Arbeitsvertrag auf mich. Um halb acht Uhr morgens wartete ansonsten dort niemand auf mich, da war ich mir sicher.

Ich atmete den vertrauten Geruch des Hauses ein, huschte die dunklen Treppen hinauf, den Gang entlang. Ein bisschen fühlte ich mich wie ein Einbrecher, der lautlos durch die Räume wandelt. Ich fuhr den Rechner hoch und suchte – aber mein Vertrag war nicht gekommen. Etwas ratlos saß ich noch eine Weile vor dem hellen Bildschirm und starrte aufs leere Postfach. Dann beschloss ich, den Kollegen wenigstens noch ein Frühstück zu besorgen, fuhr zum Bäcker und noch einmal in den Verlag. Und dann nach Hause. Dort saß ich mit meinem Pain au chocolat in der Küche und grübelte vor mich hin. Und fasste nach einer halben Stunde den Entschluss, das zu tun, was ich immer tue, wenn die Endlosschlaufe in meinem Kopf nicht aufhört: mich zu bewegen.

Ich zog mich an und lief stumpf in eine Richtung, bis sich daraus der Plan kristallisierte, meinem Mann zur Arbeit entgegenzugehen, auf dass er mich mittags auf dem Heimweg wieder mitnehmen würde. Zwischendurch erreichte mich die Nachricht, dass mein Paps erneut einen Termin in der Klinik braucht, um eine Wunde begutachten zu lassen. Er hat vor zwei Jahren einen Zeh verloren, wir hoffen alle sehr, dass es bei dem einen bleibt. Aber auch das addierte sich selbstredend zum Grübelberg.

Also lief ich. Weil das Kind sich an den neuen Schulalltag gewöhnen muss, weil Noten eben auch nur Noten sind, weil sie Halt und Sicherheit grade mehr braucht als Druck und Geschimpfe und weil man den Dingen auch einfach mal vertrauensvoll ihren Lauf lassen muss. Ich lief, weil ich weder Ärztin noch sonstwie medizinisch versiert bin und drauf vertrauen muss, dass Menschen mit mehr Fachwissen die Wunde richtig einschätzen und adäquat behandeln. Morgen wissen wir mehr. Ich lief, im Vertrauen darauf, dass mein Vertrag schon noch kommt und dass sich alles findet. Ich lief über zwei Stunden lang.

Elfeinhalb Kilometer später ließ ich mich aufgabeln. Mit einem besseren Gefühl. Das mit dem Vertrag hatte sich sogar schon auf dem Weg geklärt. Auch hier: morgen wissen wir mehr.

Gehen, laufen zu können, ist ein Segen. Einen Körper zu haben, der einen jederzeit über Berge trägt, bedeutet auch, einer Seele ein Zuhause zu geben, die Täler durchsteht. Das eine hängt untrennbar mit dem anderen zusammen.

Als das Kind heute heimkam, berichtete es von einer gut gelaufenen Bioarbeit und war wieder aufgemuntert. Und ich wieder gelassener. Alles auf Anfang also, durchatmen, weitermachen. Morgen ist ein neuer Tag, mir reicht’s mit den Hiobsbotschaften für den Rest der Woche aber allemal.

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Ein Pain au chocolat, einen Teller Fussili mit Lachssahnesoße, einen Salat und ein Stück Tiramisu, heute Abend ein Müsli mit Kaki.

Gelesen: Wegschilder. Und Aufmunterndes über den oft holprigen Start kleiner Gymnasiasten.

Gesportelt: 11,5 km gewandert, das gilt auch.

Gefreut über: Dass Dinge sich fügen und lösen, dass Träume nicht real sind, dass ich einen Körper habe, der mich durchs Leben trägt. Ain’t nobody got time for mimimi.

20/11/23 – Tag 34 – Von vollgepackten Tagen und dem Verlassen der Komfortzone

Ich

An manchen Tagen habe ich das Gefühl, nicht besonders produktiv zu sein. Heute war kein solcher Tag. Ich habe das Tochterkind zur Schule gebracht, eingekauft, das Auto waschen lassen, bin gelaufen und gerudert, habe gebadet, gekocht, Hausaufgaben betreut, das Kind zum Klavierunterricht gebracht, bin 2km währenddessen spaziert, habe Reifenwechseln lassen, zwei Maschinen Wäsche verräumt, 28 Schlecktüten für die Schule gepackt und eingetütet, Biologie abgefragt und hatte Italienischkurs. Und im Grunde liebe ich solche Tage, denn Herumhängen ist einfach nicht meins.

Und eben deswegen habe ich vor einigen Tagen auch beschlossen, mein sportliches Engagement in professionellere Hände zu geben. Zuerst hatte ich eigentlich nach einer Kampfsportschule gesucht, aber irgendwie blieb dabei am Ende die Wahl zwischen martialistisch anmutenden MMA-Kämpfern oder Krankenkassen-KungFu für Senioren. Also, jedem das Seine, aber für mich ist das nix. Mit ein bisschen Hilfe habe ich aber jetzt eine Option für mich gefunden und Nägel mit Köpfen gemacht: Am Mittwochmorgen darf ich zum Probetraining. Ich hab ein bisschen Bammel, aber jetzt geh‘ ich’s an.

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Ein halber Proteinriegel, Nudeln mit Spinatsahnesoße, Käsebrot, Pepperoni, einen Apfel, ein Duplo und eine handvoll Chips

Gelesen: Den Bioordner und nette old-School-SMS

Gesportelt: 5km gelaufen, 10min gerudert

Gefreut über: Dass das mit dem Coach geklappt hat. Ich bin echt gespannt.

19/11/23 – Tag 33 – Von Uneinsichtigen und warum Äpfel nicht weit von Stämmen fallen

Ich

Wozu brauch ich das, ich hab doch noch Zeit, es ist Wochenende, ich habe keine Lust – wie mühsam es ist, pubertierende Schulkinder von der Notwendigkeit des Lernens zu überzeugen, sagt einem ja auch keiner, bevor man Kinder in die Welt setzt. Und wahrscheinlich ist das gut so. Eigentlich hatte ich mir heute morgen vorgenommen, laufen zu gehn. Aber es ergab sich, dass ich mich in die Fachbereiche der Biologie im Allgemeinen und die Biologie des Hundes im Speziellen vertieft habe, sehr zum lernenden Leidwesen der Jüngsten. Oft fühle ich mich ungut an mich in dem Alter erinnert. Aber das behalten wir natürlich alle schön für uns.

Immerhin haben wir es heute mittag geschafft, ein paar Kilometer zu gehen, allein der Wind war unangenehm. Nach einem Chai Latte waren die Frostbeulen aber abgeklungen und ich habe beschlossen, ein Blech Cracker zu backen: gut 100g Mehl mischen mit Leinsamen, Sesam, 20g Öl und Salz, dazu 120ml Wasser. Den Teig auf einem Blech mit Backpapier ganz dünn ausstreichen und bei 150Grad Umluft etwa eine Stunde knusprig backen. Diente als Knabberei für den Stuttgarter Tatort, in dem schon wieder ein Gerichtsmediziner eine wichtige Rolle spielte. Die verfolgen mich offenbar grade.

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Müsli, Lachs mit Ofengemüse und Spätzle, Spiegeleier mit Käsebrot, Vanillekipferl zum Tee und Cracker.

Gelesen: Alles zum Hund.

Gesportelt: 4,2km spaziert, immerhin.

Gefreut über: ausgeschlafen zu haben.

18/11/23 – Tag 32 – Von spannenden Geschichten und überraschenden Keksen

Ich

Am Ende einer guten Serie falle ich regelmäßig in ein Loch. Genauso wie am Ende eines guten Buchs. Man hat sich an die Protagonisten gewöhnt, meint, sie zu kennen. Und plötzlich ist der Kontakt zu ihnen abgerissen. Wir haben vor zwei Tagen die beiden letzten Folgen der ersten Staffel „Reacher“ geguckt. Und ja, es wurde zunehmend martialischer und blutiger, auch ganz explizit gezeigt. Aber es blieb spannend bis zum Schluss. Dass Angreifer nach Knock-outs ungefähr zehnmal wieder aufstehen, ist zwar unrealistisch, aber das gehört zum Schaudern eben dazu. Weil also dringend wieder spannender Nachschub hermuss, sind wir (wieder) bei der Bosch-Reihe gelandet. Diesmal „Bosch Legacy“. Wer etwas mürrische Ex-Ermittler mag, die noch offene Rechnungen begleichen und ungelöste Rätsel lösen wollen, ist bei Harry Bosch gut aufgehoben. Das war der Fernsehtipp des Tages. Wer’s gerne spannend mag, aber lieber liest, dem lege ich die Bücher von Marc Raabe ans Herz, ich lese gerade aus der Tom-Babylon-Reihe „Schlüssel 17“, davor hat mich sein Ermittler Art Mayer in „Der Morgen“ gefesselt. (Erzähler: „Vielleicht hat sie einfach eine Schwäche für gutaussehnde Ermittler, die spannende Dinge tun, wer weiß das schon.“)

Sonst so? Das Tochterkind hatte heute Spielbesuch, die Wohnung wurde kurzerhand zum Indoorspielplatz und im Flur fanden Weitsprungwettbewerbe statt. So ein Flurteppich kann fast fliegen. Ich habe derweil versucht, eine etwas zu reife Banane mit Haferflocken und Mandelmus zu Keksen zu verarbeiten. Es roch gut, es schmeckte, dank ausschließlich gesunder Zutaten auch genauso. Also gesund halt. Aber die Mädels fanden es wider Erwarten großartig und von meinem ganzen Blech sind noch vier Kekse übrig. Niemand bekam den Hafer-und-Bananen-Blues, damit kann ich leben. Zwischendurch haben die Kinder von ihrem Plan erzählt, ein Weihnachtstheaterstück aufzuführen. Ich habe (natürlich ungefragt) Ergänzungen zum Drehbuch vorgeschlagen, vor allem meine Idee, während des Kulissenumbaus „Werbung“ einzublenden, stieß auf große Begeisterung. (Ich sehe mich schon meterlange Zahnpastatuben und Dosentomaten aus Karton ausschneiden für die passenden Requisiten. Was tut man nicht alles. )

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Hüttenkäse (ja echt, jeden Tag!) mit Müsli, ein Gemüsecurry mit Brokkoli, Karotten, Frühlingszwiebeln, Tomaten und Zucchini und Reis, ein Käsebrötchen mit Gurke. Und ein paar Hafer-und-Bananen-Blues-Kekse.

Gelesen: Marc Raabe, Schlüssel 17. Auch nix für Zartbesaitete.

Gesportelt: 23 Minuten Bodyweight, 10 Minuten gerudert. Rudern ist immer noch unfassbar anstrengend, vermutlich schaff ich’s nie über die 15 Minuten hinaus. Aber dann ist das auch ok.

Gefreut über: Das Mittagessen, das ich wirklich lecker fand, die Kinder, die unglaublich kreativ werden grad und das gute Gefühl unter der Dusche nach dem Sport.

17/11/23 – Tag 31 – Von Blut, Grusel und dem wohlgesonnenen Karma

Ich

Manche Tage sind gemacht dafür, produktiv zu sein. Nachdem ich das Tochterkind mit allen guten Wünschen und gedrückten Daumen an der Schule abgesetzt hatte, war ich einkaufen. Um halb acht, wie so’n Rentner. Es regnete und war kalt, also beschloss ich, dass es Suppe gibt. Zuhause räumte ich die Bude auf, saugte Staub, putzte Bäder, schüttelte Betten und bügelte endlich den Rest Blusen weg. Mein lieber Besuch um halb elf war das erste Highlight – nochmal danke fürs Müsli! Mein zweites Highlight war eher gruseliger Natur und sollte abends folgen, doch zuvor überzeugte ich das Kind davon, ein bisschen Bio zu lernen für die kommende Woche.

Thema: der Hund. Ich so: Die kommen blind und hilflos zu Welt und müssen von der Mama wie im Nest versorgt werden, man nennt sie deshalb …? Darauf das Kind, wie aus der Pistole: „Blindgänger!“ (Nein, Nesthocker 😄)

Außerdem ist mir nach gut 4 Wochen Runterkommen eingefallen, was ich angehen werde. Etwas, mit dem ich mich seit Jahren immer mal wieder befasse. Zwei voneinander unabhängige Impulse haben mich wieder daran erinnert, ich habe, hoffe ich, den richtigen Kontakt dafür aufgetan und hoffe, dass es klappt. Aber schaumermal.

Geschichten vom Seziertisch schließlich gab es abends, als ein Trio aus Romanautorin, ehemaligem Profiler und einer überaus sympathischen und beeindruckenden Gerichtsmedizinerin von echten Fällen erzählten. Mit expliziten Fotos von Tatorten und trotzdem so, dass man sich zwar gruselte, aber auch schmunzelte.

Und wer hat in der Pause fünf Lose für den guten Zweck gekauft von etwa 3000 und von den 50 Gewinnen gleich zwei abgestaubt? Naaa? Karma! In der einen Box war ein Müsli drin für Frühsportler (ha!!) und Brasilianischer Kaffee, in der anderen 4 Spiele der Black-Story-Reihe. Einsatz verzehnfacht, happy me. Mit einer weiteren Losnummer lagen wir nur eins daneben, aber irgendwann ist ja auch mal gut.

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Müsli mit Hüttenkäse, Kartoffelcremesuppe mit Spätzle, ein Käsebrot und spätabends nochmal ein Müsli.

Gelesen: Sehr viele Fakten über den Hund. Das Nasen- und Ohrentier.

Gesportelt: absolut nix, weil Muskelkater in den Beinen. Schwimmen ist toll, aber hilft nicht gegen müde Beine. Hätt’s mir denken können.

Gefreut über: Dass das Kind einigermaßen gelöst aus der Englischarbeit kam, mal sehn, was diesmal rauskam. Und natürlich über die zwei Gewinne, so viel Glück muss man haben!

16/11/23 – Tag 30 – Von Überwundenem und Unerreichtem

Ich

Nachdem ich gestern den ganzen Nachmittag mit dem frustrierten Tochterkind Englisch geübt habe (warum ist they’re nicht dasselbe wie their und was ist denn there?), war ich heute morgen froh über eine Auszeit an der frischen Luft. Ich spazierte zügig und ganz allein in Richtung Morgenrot und hatte etwas Mühe, mein Gedankenkarussell zu bremsen. Schafft sie das, üben wir genug, üben wir richtig, wie könnte ich sie besser unterstützen, ist sie am richtigen Platz, wie kann ich dem Frust vorbeugen, und so weiter. Und immer wenn ich dachte, ausgegrübelt zu haben, grübelte mein Hirn von vorne los.

Nach guten fünf Kilometern beschloss ich, dass Hirn und Muskelkater am besten mit Wasser beizukommen wäre und packte meine Schwimmtasche. Doch auch im Wasser beschäftigte mich das Thema Schule, zumal Mädchen einer höheren Klassenstufe neben mir ihre Bahnen zogen. Immer, wenn ich zwischen zwei Zügen den Kopf aus dem Wasser hob, hörte ich Fragmente dessen, was die Sportlehrerin ihren Schülerinnen zurief. „Dranbleiben, schneller, mach nicht schlapp“, hörte ich. Ich war ausgesprochen dankbar, auf dieser Seite der Schwimmbande zu schwimmen und nicht auf der anderen. Denn Sport- und vor allem Schwimmunterricht war für mich früher angst- und schambesetzt und ein rotes Tuch. Ich habe nicht einmal das Seepferdchen. Um so mehr genoss ich es heute morgen, freiwillig und motiviert durchs Wasser zu gleiten. Manchmal muss man sich selbst Zeit lassen, Dinge für sich zu entdecken, mit denen man einst auf Kriegsfuß stand.

Wieder daheim angekommen, dachte über sportliche Leistungen, über Messbarkeit, über Vergleichbarkeit nach. Im Prinzip bewertet eine Schule eben genau das, was zum Stichpunkt, nämlich dem Klassenarbeitstermin, vom Auswendiggelernten abrufbar ist. Ob der Stoff verstanden wurde, ob er eine Relevanz für den Schüler hat, spielt im Schulsystem überhaupt keine Rolle. Also nehmen wir eine versemmelte Arbeit als eben genau das, was sie ausdrückt: Eine Momentaufnahme, die an einem ungünstigen Moment gemacht wurde.

Beim Herumlesen im Internet kam ich bei den Anforderungen fürs Deutsche Sportabzeichen vorbei. Und gleichsam entdeckte ich, das selbiges als Grundvoraussetzung für die Einstellung bei der Polizei gilt. Doch nicht allein wegen des Sporttests fallen wohl viele Anwärter durch, sondern wegen des Wissenstests. Auch diesen kann man im Internet machen. Und mir war nach den ersten zehn Fragen (von 42 oder so) auch klar, weswegen. Mit Rechtschreibung und Allgemeinwissen konnte ich durchaus punkten, auch Konzentrationsaufgaben, Prozent- und Volumenrechnungen gelangen mir noch. Was mich aber völlig zur Verzweiflung brachte: Logikaufgaben. Die Frage: Wie setzt sich das Muster fort. Zu sehen: Völlig random angeordnete, schwarze und weiße Schnipsel, deren veränderte Sortierung von Kachel zu Kachel für mich absolut keinen Sinn ergab. Bei keiner einzigen dieser Aufgaben hätte ich auch nur ansatzweise erklären können, welcher Lösungsvorschlag der Richtige ist. Warum nicht? Ich weiß es nicht. Es war für mich ein Buch mit sieben Siegeln.

Heißt das, dass ich doof bin? Nein, denn nobody is perfect. Und eine solche Schwäche ändert nichts daran, dass jemand im Grunde ein ganz patenter Mensch ist. Die einen sind in Logik mies, die anderen in Englisch. Und genau das versuche ich dem Tochterkind auch zu vermitteln. Wir haben heute noch einmal drei Stunden gelernt, mehr können wir beide nicht tun. Und dann reicht das für mich auch.

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Hüttenkäse, Blaubeeren, Müsli, eine Nudelpfanne mit Lauch, Karotten und Zucchini, heute Abend einen großen Teller Gemüseallerlei mit Soße. Und jetzt noch zwei Maoams.

Gelesen: This is my dog. My dog is bigger than your cat. Our family lives in London. Where do you come from? („Mama, warum heißt Where wo, aber WHO wer?“ Zum Glück hat uns „Who let the dogs out“ als Eselsbrücke geholfen.)

Gesportelt: 5km zügig spaziert, 1,25km Bahnen geschwommen.

Gefreut über: Dass offenbar der Groschen ein bisschen gefallen ist, sie hat heute wirklich spürbar mehr Freude an der Sache entwickelt und sich den Stoff tapfer erarbeitet.

15/11/23 – Tag 29 – Vom Regen, der Traufe und meinem Leben als Motivationscoach

Ich

Gestern noch stolz und glücklich über gute Deutschnoten, heute am Boden zerstört, wegen eines versemmelten Vokabeltests. Herzlich Willkommen beim schulischen Wetterbericht des Tochterkinds – heute waren da eher Schauer angesagt. Ich habe meinen Nachmittag also mit möglichst viel Motivation verbracht, habe einerseits das Drama etwas relativiert und andererseits aufs notwendige übenübenüben hingewiesen. Und versuche auch morgen wieder, den Unterschied zwischen they’re und their zu erklären. Nein, das ist nicht dasselbe. Nein, in old ist kein u, auch wenn man’s hört. Und nein, nur weil man tschähr sagt, ist da kein T drin und erst recht kein ä. Im Moment sieht es danach aus, als hätte sie das Sprachtalent meines Mannes geerbt, oder wie ich dem Universum sagen möchte: Sänk ju for überhaupt nix.

Aber: Kopf hoch und weitermachen. Die Welt ist entgegen ihrer Annahme nicht spontan untergegangen. Ich müsste eh noch Wurzelbürsten, Badezusatz und Senf besorgen. Höhö. Am Freitag steht die erste Englisch-Klassenarbeit an, über extra gedrückte Daumen freuen wir uns natürlich. So für alle Fälle. Also … Kasi. (Bin kein Lateiner, Mehrzahl von Kasus? Kaukasus?)

Vor lauter Üben ist mein Hirn jetzt ein bisschen Brei. Ich werde mich jetzt nur noch auf die Couch setzen und dem Reacher frönen. Und zwei bis elf Vanillekipferl dazu essen. Ah, apropos Brei: Bin ein bisschen stolz aufs Mittagessen, habe das erste Mal Canneloni gefüllt. Das Prozedere war allerdings ein wenig … verbesserungsfähig. Die aus einem Gefrierbeutel selbstgebastelte Spritztülle hielt dem gehackten Blattspinat lange stand, bis die Köchin mit brachialer Gewalt versuchte, den Inhalt der Tülle durch das verstopfte Ende in das Nudelröhrchen zu drücken. Mit einem leisen pffflätsch fand die Spinat-Frischkäsemischung ihren Weg an die geflieste Wand hinter der Arbeitsplatte. Vorbei am Nudelröhrchen. Ab da füllte ich die Röhrchen mit den natürlich gewaschenen Fingern, was ein ordentliches Gematsche war. Blöderweise war das Ergebnis ziemlich lecker, so dass das wohl öfter auf dem Wunschzettel landen wird. Oder wie mein Kind zu meinen Kochkünsten sagen würde. „My mother is a good cookie.“

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Hüttenkäse mit Kaki und Mandelmus, zweimal gefüllte Canneloni (einmal frisch, einmal aufgewärmt) und jetzt noch irgendwas Ungesundes für die Nerven.

Gelesen: „Bitte gibt ihm das Mäppchen.“ „Die Uhr steht unter dem Tisch.“ „Ist das Deine Katze?“ „Meine Eltern sind im Geschirrschrank.“ Und nicht vergessen: he, she, it, das s muss mit.

Gesportelt: 3km spaziert, 25 Minuten Bodyweight, 11 Minuten gerudert, 1 Minute geplankt.

Gefreut über: Auch wenn’s doof klingt: Dass mein Kind vertrauensvoll mit schlechten Noten heimkommt und sicher sein kann, dass man ihm nicht den Kopf abreißt.

14/11/23 – Tag 28 – Von Plänen, die aufgehen, von fliegendem Käse und von Erfolgserlebnissen

Ich

Es ist der dritte Abend in Folge, an dem das Kind (eher gefrustet) und ich (eher entzückt) die Schwarze-Brett-App konsultieren. Das Kind gefrustet, weil nix ausfällt, ich entzückt, wegen weil. Seit Freitag findet der Unterricht wieder so statt, wie ihn der Stundenplan vorsieht. Das erspart mir a) die morgendliche Taxifahrt, weil es keinen Bus zur zweiten Stunde gibt und b) den A…lmanach voll Hausaufgaben, der anfällt, weil der erkrankte Fachlehrer optimistisch portionierte Arbeitsaufträge weitergibt. (Das Kind macht die Hausaufgaben selbst, schon klar. Aber zum Beispiel bei Fragen wie „Wer bezahlt den Schaden, der entsteht, wenn mein Hund etwas kaputt macht?“ musste ich helfen. Meine juristisch gänzlich unvorbelastete Elfjährige hatte den Begriff „Tierhalterhaftpflicht“ noch nie zuvor gehört. Ich nehme diese gravierende Bildungslücke auf meine Kappe. Schmerzfrei.)

Natürlich könnte ich mir die Fahrt sparen und die Lütte um zwei Minuten nach sieben an der Bushaltestelle abgeben. Und ja, an der Schule gibt es Aufenthaltsräume, in denen sie trocken, warm und womöglich auch ganz gemütlich warten können. Das Ding ist halt – für trockene, warme und gemütliche Aufbewahrung von Kindern ist das Gymnasium nicht gedacht (glaubte ich immer), sondern für Unterricht, über dessen wiederholten Ausfall sich Eltern sehr wohl ärgern dürfen. Wenn ich sie frage, wo sie am liebsten morgens um halb acht trocken, warm und gemütlich ist – sorry Schule, der Punkt geht an mich. Und ob es die erste, dritte oder siebte Stunde ist, die nicht stattfindet – geschenkt. Jede ist eine zuviel.

Und ja, wir werden über die App am Abend zuvor (manchmal auch morgens um halb sieben) rechtzeitig über Änderungen informiert. Das ist verglichen mit meiner Schulzeit, als das Schwarze Brett noch ein physischer Glaskasten mit Aushang war, der morgendliche Überraschungen bereithielt, eine deutliche Verbesserung. Es ändert aber nichts daran, dass der Unterricht ausfällt. Und die Fünfer schon mit dem Friss-oder-stirb-Prinzip starten – entweder sie kommen mit dem verschobenen Stoff-Zeit-Verhältnis klar oder sie werden abgehängt. Dank G8 sogar noch schneller. Und darüber tröstet mich eine warme und gemütliche Leseecke für Wartestunden nicht hinweg.

Wie dem auch sei – für morgen erfährt der Plan keine Änderung (frei nach Loriot), wir nutzen den ÖPNV und eins von zwei Mädels hier im Haus findet das jedenfalls ganz knorke. Das andere hatte heute dafür ein Erfolgserlebnis – eine glatte Zwei in der Deutscharbeit, dazu eine Eins minus als mündliche Note. Ich hab sie seit Wochen nicht so strahlen sehen. Tut allen gut.

Sonst so? Mit Kopfweh gestern ins Bett gegangen, wirres Zeug von meinem Ex-Chef geträumt (WTF?), unruhig geschlafen, mit latentem Brummkopf aufgewacht. Mein Blutdruck, den ich seit einem Jahr mit leichten Senkern im Zaum halte, war heute auch ein wenig starrsinnig. Erkenntnis dabei: Wenn man morgens direkt nach dem Aufstehen und Kaffeemachen Blutdruck misst, kaum, nachdem man auf den Stuhl geplumpst ist, sollte man sich nicht wundern, wenn der hoch ist. Ebensowenig sollte man sich beim zweiten Mal messen über einen noch höheren Wert wundern, wenn man sich derweil über die erste Messung aufregt. (Beide Werte an der Grenze zu dem, was überhaupt als Hochdruck gilt, trotzdem spüre ich das sofort.) Zehn Minuten Sitzen später sah die Welt wieder anders aus. Nach dem Sport schließlich kam ich beim neuerlichen Check auf mustergültige Werte von 118:82. Wäre Reinsteigern eine Olympische Disziplin, ich wäre vorne mit dabei.

Sonst so außerdem? Ich hatte ein sehr sehr sehr nettes Gespräch zu einem beruflichen Thema, außerdem eine tolle Mittagspause mit den weltbesten Kolleginnen, not to call it lunch-date. Es geht nichts über Bürogossip, bei dem man erleichtert feststellt: Es ist, wie es immer ist.

Den Rest des Abends werde ich zuende bügeln, was ich angefangen habe. Wollte ich gestern schon, aber da kam mir The Reacher dazwischen. Man muss manchmal Prioritäten setzen. Und was ich heute nicht mehr schaffe, erledige ich morgen um kurz nach sieben, da ist das Kind nämlich in der Schule. Praise the Lord.

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Müsli mit Wurfkäse… als ich nach dem Sport nach Hause kam und mein wohlverdientes Frühstück einnehmen wollte, rutschte mir der offene, halbvolle Becher Hüttenkäse direkt vor dem Kühlschrank aus den Fingern. Ich sah den himmelblauen Aludeckel flatternd gen Boden sinken, den Becher unten aufdotzen, und eine formschöne Fontäne aus milchiger Suppe und weißen Käsebröckchen sich bogenförmig in die Luft erheben, um zum einen auf meinem Oberschenkel und zum anderen im offenen Geschirrrondell auf Schüsseln und Tupperboxen wie ein himmelwärts gerichteter Pfeil aus Proteinen niederzugehen. Fast wäre mir die Lust auf Müsli vergangen. Aber nur fast. Dafür gab’s mittags Essen auswärts – Semmelknödel mit Champignonragout und Salat. Und grade nochmal Müsli, weil keine Lust auf Brot. Diesmal unfallfrei.

Gelesen: Den Deutschaufsatz meiner Tochter. „Umfangreicher Wortschatz“ – das hat sie womöglich auch von mir.

Gesportelt: Erst 3,8 Km draußen spaziert, dann wegen Wetters noch 3,2 weitere indoors. Fünf Minuten Kraft haben mir heute gereicht (war keine Kraft da), dafür bin ich noch 10 Km geradelt.

Gefreut über: Die Deutschnote. Verdient. Das strahlende Kind. Die Tatsache, dass wir den Bus erwischt haben. Die netten Begegnungen heute.

13/11/23 – Tag 27 – Von einer, die viel bügelt und bingewatcht…

Ich

Nach meinem Blusendesaster (Blusen! Nicht Busen!) gestern pflückte ich heute die trockenen Teile von der Leine und begann das Bügeln. Ich gebe zu, ich bin ein bisschen aus der Übung. Aber: Bügeln hat etwas sehr Meditatives. Während man mit der heißen, glatten Eisenfläche über den Stoff gleitet, hat man Zeit, über sich und sein Leben nachzudenken. Vermutlich wird das Welthungerproblem eines Tages beim Bedampfen von Herrenhemdenknopfleisten gelöst. Das Glätten von Falten hat etwas ungeheuer Befriedigendes: Man sieht, was man gearbeitet hat. Während ich mich beseelt durch den Vormittag bügelte und schon überlegte, einen professionellen Bügelbetrieb zu eröffnen, in dem ich den gesamten Tag zischend, gluckernd (das Eisen) und schweigend (ich) meinen Gedanken nachhängen könnte, lief „The Reacher“. Ich habe mir fürs Rudergerät (eigentlich) eine Serie gesucht, die spannend genug ist, mich vom Gedanken ans Sterben beim Rudern abzulenken, aber nicht so fesselnd, dass ich das Rudern dabei vergesse. Wer will schon auf dem Rhein-Herne-Kanal herumdümpeln.

Und weil ich heute nach knapp 25 Minuten Krafttraining überhaupt keinen Antrieb mehr für Cardio hatte, bleib The Reacher aus und ich gönnte mir ein Stückchen davon eben beim Bügeln. Bügeln wird als Sport ohnehin völlig unterbewertet. Fast forward: Ich habe mich, was das Ablenkungspotenzial angeht, getäuscht. Die Serie nimmt zwar anfangs ein bisschen schleppend Spannung auf, allerdings sind … äh … die Protagonisten… also eben der Hauptdarsteller … durchaus sympathisch. Auch ganz oberflächlich … optisch betrachtet. Insofern wäre ich also ohnehin im Ruderboot kanalabwärts getrieben. Ich bin schon ganz froh, dass die Blusen nicht Feuer gefangen haben. So viel dazu.

Ansonsten ärgere ich mich gerade ein bisschen, dass ein bereits frühzeitig bestelltes Weihnachtsgeschenk nicht ankommt. Dabei gab es beim Bestellen sogar nur die Option „per Express“ und für den Aufpreis erwartet man sich eigentlich dann keine Wochenfrist. Ich bin gespannt, ob und wann das Päckchen ankommt.

Sonst so? Das Kind hatte heute planmäßig Unterricht und auch morgen ist noch kein Stundenausfall angekündigt. Da ich die ganze Zeit über die Lücken gejammert hatte, halte ich das jetzt auch für erwähnenswert. Die Krankheitswelle scheint fürs erste durchs Lehrerzimmer gerauscht zu sein, alles läuft nach Plan. Heute stand eine Mathearbeit auf selbigem. Auf meine Frage, „und, wie lief’s?“, antwortete das Kind: „gut, aber die letzte Aufgabe war unlösbar“. Auf mein Seufzen hin, ergänzte sie: „Waaas, hat sogar die Lehrerin gesagt.“ Ja dann. Ich weiß ja auch nicht. Vielleicht wäre es nicht verkehrt, solche Aufgaben VOR der Ausgabe auf Lösbarkeit zu überprüfen. Beim Bügeln eines Oberhemds vielleicht.

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Hüttenkäse mit … ihr ahnt es. Heute gab es außerdem einen Blumenkohl-Lachs-Auflauf mit Gruyère-Kruste (sehr lecker). Und weil die Portion so reichlich war, gab es den Rest heute Abend.

Gelesen: Italienisch-Vokabeln, Tageszeitung

Gesportelt: 25 Minuten Bodyweight, eine Minute gerudert und dann spontan keine Lust mehr gehabt. Darf auch mal sein.

Gefreut über: Das Lob, das gar nicht mir, sondern dem Tochterkind im Klavierunterricht galt. Endlich haben wir das leidige Klavierstück abgehakt und können jetzt … Weihnachtslieder üben. Schneeheeflöckchen…