Ich
Am Ende einer guten Serie falle ich regelmäßig in ein Loch. Genauso wie am Ende eines guten Buchs. Man hat sich an die Protagonisten gewöhnt, meint, sie zu kennen. Und plötzlich ist der Kontakt zu ihnen abgerissen. Wir haben vor zwei Tagen die beiden letzten Folgen der ersten Staffel „Reacher“ geguckt. Und ja, es wurde zunehmend martialischer und blutiger, auch ganz explizit gezeigt. Aber es blieb spannend bis zum Schluss. Dass Angreifer nach Knock-outs ungefähr zehnmal wieder aufstehen, ist zwar unrealistisch, aber das gehört zum Schaudern eben dazu. Weil also dringend wieder spannender Nachschub hermuss, sind wir (wieder) bei der Bosch-Reihe gelandet. Diesmal „Bosch Legacy“. Wer etwas mürrische Ex-Ermittler mag, die noch offene Rechnungen begleichen und ungelöste Rätsel lösen wollen, ist bei Harry Bosch gut aufgehoben. Das war der Fernsehtipp des Tages. Wer’s gerne spannend mag, aber lieber liest, dem lege ich die Bücher von Marc Raabe ans Herz, ich lese gerade aus der Tom-Babylon-Reihe „Schlüssel 17“, davor hat mich sein Ermittler Art Mayer in „Der Morgen“ gefesselt. (Erzähler: „Vielleicht hat sie einfach eine Schwäche für gutaussehnde Ermittler, die spannende Dinge tun, wer weiß das schon.“)
Sonst so? Das Tochterkind hatte heute Spielbesuch, die Wohnung wurde kurzerhand zum Indoorspielplatz und im Flur fanden Weitsprungwettbewerbe statt. So ein Flurteppich kann fast fliegen. Ich habe derweil versucht, eine etwas zu reife Banane mit Haferflocken und Mandelmus zu Keksen zu verarbeiten. Es roch gut, es schmeckte, dank ausschließlich gesunder Zutaten auch genauso. Also gesund halt. Aber die Mädels fanden es wider Erwarten großartig und von meinem ganzen Blech sind noch vier Kekse übrig. Niemand bekam den Hafer-und-Bananen-Blues, damit kann ich leben. Zwischendurch haben die Kinder von ihrem Plan erzählt, ein Weihnachtstheaterstück aufzuführen. Ich habe (natürlich ungefragt) Ergänzungen zum Drehbuch vorgeschlagen, vor allem meine Idee, während des Kulissenumbaus „Werbung“ einzublenden, stieß auf große Begeisterung. (Ich sehe mich schon meterlange Zahnpastatuben und Dosentomaten aus Karton ausschneiden für die passenden Requisiten. Was tut man nicht alles. )
Die Kurznachrichten des Tages:
Gegessen: Hüttenkäse (ja echt, jeden Tag!) mit Müsli, ein Gemüsecurry mit Brokkoli, Karotten, Frühlingszwiebeln, Tomaten und Zucchini und Reis, ein Käsebrötchen mit Gurke. Und ein paar Hafer-und-Bananen-Blues-Kekse.
Gelesen: Marc Raabe, Schlüssel 17. Auch nix für Zartbesaitete.
Gesportelt: 23 Minuten Bodyweight, 10 Minuten gerudert. Rudern ist immer noch unfassbar anstrengend, vermutlich schaff ich’s nie über die 15 Minuten hinaus. Aber dann ist das auch ok.
Gefreut über: Das Mittagessen, das ich wirklich lecker fand, die Kinder, die unglaublich kreativ werden grad und das gute Gefühl unter der Dusche nach dem Sport.