2/10/23 – Neid oder Vorbild?

Ich

Auf Instagram tummeln sich viele schöne Menschen mit perfekten Nägeln, Pfirsichhaut und vollen Lippen. Ich weiß, diese Schönheitspflege, die dahinter steckt, nennt sich Photoshop und Filter. Nicht bei allen, aber bei vielen. Deswegen ist Neid auf Insta-Beautys absolut unnötig, denn kaum jemand zeigt einen unperfekten Schnappschuss, sondern DAS perfekte Bild aus einer Menge unperfekter.

Ich kann nicht behaupten, dass der Anblick durchtrainierter Menschen mit strahlendem Lächeln keinen Eindruck bei mir hinterlässt. Aber er ist weit weg von dem, was gemeinhin unter Neid verstanden wird. Ich folge diesen Konten eine Weile. Ist mir der Inhalt zu oberflächlich, entfolge ich ihnen. Aber manchmal entdecke ich dabei auch Persönlichkeiten, die mich beeindrucken. Und bei näherer Betrachtung fand ich raus, dass es immer die Persönlichkeiten sind, die mit einer gewissen Disziplin ihre Ziele verfolgen. Nicht nur auf Instagram, sondern auch im echten Leben. Ich schaue auf zu Menschen, die weitermachen, wenn es schwierig wird. Die dranbleiben, wo die meisten hinschmeißen. Die schlechte Läufe, schlechte Radtouren wegstecken und nur nach vorne gucken. Die sich an die eigenen Versprechen erinnern und sie einhalten.

Sie sind selten, denn dieses „Innerer Schweinehund“-Syndrom ist weit verbreitet – die allermeisten haben mehr Ausreden als Gründe, dranzubleiben. Umso mehr schätze ich diese Disziplin an den wenigen anderen und nehme mir an genau ihnen ein Beispiel. An Mehrfachmüttern, die sich morgens um fünf zum Laufen aufmachen, weil sie sonst keine Zeit mehr finden, dem Sport aber eine Priorität einräumen. An beruflichen eingespannten Vätern, die sich in ihrer Freizeit eben nicht auf die Couch setzen, sondern Sport machen. Der Gesundheit zuliebe, um den Kopf freizukriegen oder einfach weil sie es sich mal vorgenommen haben. Und nicht nur Sport – ich schaue auch auf zu Leuten, die mit derselben Disziplin ihren Haushalt erledigen, eine Sprache lernen, sich zuverlässig wie ein Uhrwerk um andere kümmern – und eben dranbleiben, egal, ob es bequem ist oder nicht.

Talking about Disziplin: Ich habe heute mein Radfahr-Ziel für dieses Jahr erreicht und bin tatsächlich ein bisschen stolz drauf. Wer mich kennt, weiß, dass das Fahrrad und ich immer Endgegner waren.

Habt ihr Vorbilder? Und wenn ja, was kennzeichnet sie?

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Frühstück beim Bäcker mit Brot und Käse, Frischkäse, Butter, Marmelade, Obst und Gemüse, heute Abend dann eine Feige, ein Stück Körnerbrot mit Butter und sehr viele Knoblaucholiven. Und gleich noch eine Banane, ich würde sie ja sonst vermissen.

Übrigens: In dieser Rubrik taucht nie Süßkram auf, weil ich den immer erst esse, nachdem ich gebloggt habe. Sollte also der Eindruck entstanden sein, ich sei ein disziplinierter Nicht-Schlecker: Nein. Gestern waren es sechs oder sieben gefüllte Lebkuchenherzen und ein paar Cracker auf der Couch. Ich verkneife mir nichts, versuche es aber in Maßen zu halten.

Gelesen: Amazon-Angebote eines Fitnessgeräts, das demnächst mein kleines Fitness-Studio ergänzen wird – ich freu mich wie verrückt, wird aber noch nicht verraten.

Gelaufen: Nein, aber 11km geradelt und dann noch gute drei spaziert. 9500 Schritte sind es heute geworden.

Gefreut über: Das Radl-Ziel geknackt und noch ein Quartal übrig zu haben. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass ich die freie Zeit, die auf mich zukommt, mit Me-Time in Form von Sport füllen möchte.

Geärgert über: Nix. Auch mal schön.

LaSignorina