31/10/23 – Tag 14 – Heute vor elf Jahren…

Ich

… war gar nichts gemütlich. Heute, jetzt vor elf Jahren, spazierte ich Krankenhausflure auf und ab, aß Schnitzel mit Bohnensalat und hoffte darauf, dass sich meine Tochter endlich, endlich bemüßigt fühlt, auf die Welt kommen zu wollen.

Erzähler: Es sollte bis morgen früh, 3.51 Uhr dauern. (Gut, dass ich das jetzt vor elf Jahren nicht wusste.)

Am Morgen hatte ich einrücken müssen, nachdem ich zehn Tage über dem errechneten Termin war. Die Geburt wurde eingeleitet, was mein Kind relativ stoisch ignorierte. Eine Fähigkeit übrigens, die sie bis heute perfektioniert hat. Ich wehte ein wenig vor mich hin, lag in einer mäßig lauwarmen Badewanne herum, hörte Frauen im Kreißsaal schreien und hatte irgendwann gar keine Lust mehr. Angeblich soll ich zu einer Hebamme irgendwann in den Abendstunden gesagt haben, dass wir die Sache jetzt demnächst abblasen würden und uns stattdessen einen Hund anschafften. Sie quittierte das mit mildem Kopfschütteln. Nachdem nach vielen Stunden Wehen mein Muttermund kontrolliert wurde und er sich von 2cm auf 2,5cm quasi kaum verändert hatte, spürte ich, wie mir die Kräfte schwanden. Wir entschieden uns für eine PDA, die zu legen dank meiner verknöcherten Bandscheiben letztlich drei Ärzte in den Kreißsaal nötigte, aber als sie dann mal funktionierte, war das Kinderkriegen irgendwie ein Kinderspiel. Nach einer Stunde Schlaf und einer Presswehe hielt ich mein knautschiges Bündel Baby im Arm und ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Gedenken – „das müffelt etwas“. 😀 3110g, 51cm. Lange her.

Nun denn. Rückblickend bin ich froh, dass wir das beide gut überstanden haben. Als die Ärzte dort mit einer kleinen Sonde das Hörvermögen der Kleinen untersuchten, sagte eine Schwester zu mir, „wenn Sie später mal den Eindruck haben sollten, das Kind hört nicht – an den Ohren liegt’s nicht.“ Ich denke tatsächlich oft an diesen Spruch zurück. Sehr. oft. 😉

Morgen wird das müffelige Würmlein also elf, die Geschenke sind verpackt, der Kuchen ist gebacken und verziert, mein Tag war vollgepackt mit Aufgaben. Morgen ist erstmal Family-Time angesagt. Gemütlicher, als vor elf Jahren wird’s auf alle Fälle.

Die Kurznachrichten des Tages:

Gegessen: Guess what – ein halber Proteinriegel, Hüttenkäse mit Blaubeeren und Kokoscrunch, restliche Nudelpfanne von gestern mit Lachswürfeln diesmal, Thunfischsalat und vielleicht noch ein bisschen Obst.

Gelesen: Kuchenrezepte. Um doch beim Altbewährten zu bleiben.

Gesportelt: 20 min Bodyweight, 10 Minuten Rudern (wie ich mir mal eingebildet habe, eine halbe Stunde durchzuziehen, haaa…) und 2km auf dem Laufband.

Gefreut über: Ein Sportset, um das ich die letzten paar Tage rumgeschlichen bin. Heute hab ich’s bestellt, wer viel sportelt, darf auch gut aussehen dabei.

LaSignorina