Ich
Ich geb’s zu, die frühe Dunkelheit macht was mit mir. Sobald es draußen dämmrig wird, bei uns schon gegen 17 Uhr, fühle ich mich, als hätte ich drei Stunden übersprungen. Irgendwie geht der Tag gefühlt zu schnell zu Ende, in mir bleibt ein bluesiges (kein blusiges) Gefühl zurück, das ich nur mit lauter Musik und viel Licht irgendwie überstehe. Dass diese Jahreszeit gemütlich und heimelig ist, kann ich irgendwie nicht so recht nachempfinden. Ich finde es eher trist und deprimierend. Zumindest kam das mit der Zeitumstellung jetzt zu plötzlich.
Dagegen hilft ganz gut Aktionismus – ich hebe mir dröge Hausarbeit für diese Stunden auf, je mehr ich zu tun habe, desto weniger eiere ich herum. Heute morgen habe ich neue Nägel bekommen (rot), danach habe ich gekocht und das Kind hat mich versetzt (da sah ich kurz rot), dann haben wir Winterstiefel für selbiges Kind gekauft (weinrot) und danach noch Handtücher für meinen Fitnessraum (ro…sa). Den Rest des Tages habe ich sehr unspektakulär Wäscheberge verräumt (dem Umfang nach leben hier Personen im Haushalt, die ich noch nie gesehen habe) und mich auf den Citytrip gefreut, der uns nach Nemberch führt (Nürnberg, für Unwissende. Allmächd.) (Ja, Uli, äh, Überraschung!)
Beim letzten Mal im Januar war ich an einer Bushaltestelle so doof umgeknickt, dass ich mir das Knie blutig geschlagen habe (sehr rot!) und danach fast ein Vierteljahr mit einer Entzündung darin herumgehumpelt bin. Ich verspreche, diesmal besonders gut auf meine Haxen aufzupassen. Wär schon schade drum. Einen Vorteil hat der Trip im November gegen den im August: Man muss sich nicht rechtfertigen, wenn man kiloweise Lebkuchen kauft und auch gleich isst. Es ist ja wirklich schon fast Weihnachten.
Aber erstmal steht ja noch der Geburtstag vom gar-nicht-mehr-so-kleinen Tochterkind an. Morgen wird erstmal gebacken und verziert. Der Kuchen, nicht das Kind. Da ich ungefähr genau einen Kuchen gut kann, der aus 10.000 Kalorien pro Stück besteht und (wohl deswegen) allen schmeckt, gibt es den obligatorisch rauf und runter. Never chance a running system. Und mit 2000 Kalorien auf der Gabel macht mir dann auch die Dunkelheit draußen nicht mehr ganz so viel aus.
Die Kurznachrichten des Tages:
Gegessen: Hüttenkäse mit Kokoscrunch (ja echt, jeden Tag, nein, keine Ermüdungserscheinungen, ja, immer noch lecker), Nudelpfanne mit Karotten und Zucchini und Frischkäsesoße, eiiiin belegtes Brot mit Schi… ne, Käse. Und eine handvoll Chips eben, weil ES SO SCHEISS DUNKEL IST DRAUSSEN.
Gelesen: Frühstückstipps für Nürnberg. Wenn jemand noch was weiß, gerne.
Gesportelt: Nein, immer noch Oberschenkel. Ich hoffe auf morgen.
Gefreut über: Ein schönes Paar Stiefel fürs Kind in 38(!) (größer als ich!) gefunden zu haben, die nicht zu madamig aber auch nicht mehr nach Baby aussehen. Die Wäscheberge gewuppt zu haben. Den Citytrip gebucht zu haben. In Nürnberg ist es sicher nicht so dunkel. Sicher nicht.