21/9/23 – Was der TÜV mit meinem Leben zu tun hat …

Ich

Kennt ihr das Gefühl, wenn man beim TÜV (oder der Dekra, your choice) mit einem viel zu heißen Automatenkaffee in einem viel zu dünnen Plastikbecher in der Hand im Warteraum sitzt und pustend hofft, dass alles gut geht? Obwohl man beim Anfahren dieses Klappern hört? Obwohl in Linkskurven ein merkwürdiges Rauschen zu hören ist, wenn man die Musik leiser dreht? Das Gefühl, dass innendrin etwas nicht so läuft, wie es soll, auch wenn man noch nicht genau versteht, was?

Nun, mein Arbeitsleben sitzt offenbar gerade beim TÜV. Es kündigen sich subtil und nicht ganz so subtil Veränderungen an, die unausweichlich sind, mit denen man sich abfinden muss. Oder eben darüber nachdenken muss, ob man das kann. Veränderungen, die unterschwellig längst zu spüren sind, aber für niemanden so recht greifbar. Zahnräder knirschen ungut, die Tachonadel saust nach oben und fällt nach unten, die Bremse klemmt und der Tank ist gefühlt dauernd leer.

Weil ich ganz schlecht umgehen kann mit Schwebezuständen, belastet mich vieles, was ich noch nicht einmal benennen kann. In erster Linie die Unberechenbarkeit der Situation, das Gefühl, Passagier auf einem Schiff zu sein, das einem Geisterschiff gleich einen Kurs einschlägt, den niemand von der Besatzung kennt. Ich habe keine Angst, über Bord zu gehen. Ich bin ein sicherer Schwimmer und der nächste Hafen wäre nicht weit. Aber ich wüsste gerne, wohin wir steuern. Und vor allem: ob ich dort überhaupt anlegen möchte. Ich übe mich in Geduld, einmal mehr.

Wir

On a more positive note: Das gar-nicht-mehr-so-kleine Kind hat auf die weiterführende Schule gewechselt und ist in den ersten zwei Wochen innerlich mehrfach über sich hinausgewachsen. Ich höre Sätze, die mich staunen lassen, wie „Ich habe mich mit Lena angefreundet“ und „Englisch macht voll Spaß“ … zumindest da läuft alles offenbar reibungsloser als erwartet.

Ansonsten steht eine Apfelsaison an, die es zwar nicht gut mit den Obstbauern aber gut mit uns meint, was die Arbeitsbelastung angeht. Zwölf-Stunden-Schichten und Sechs-Tage-Wochen scheint es dieses Jahr nicht zu geben.

Die Kurznachrichten des Tages

Gegessen: Bisher nur ein Müsli mit Banane und Blaubeeren, dazu einen Milchkaffee, heute Mittag gibt’s, weil kein Meckerkind am Tisch, Veggie-Bolo …

Gelaufen: 3,4 Kilometer, neue Strecke, doofer Schotter, doofe Hügel, dafür schöne Aussicht und vielleicht lauf ich da mal wieder, die Strecke kann für meine Hirnknoten ja auch nix.

Gelesen: https://www.instagram.com/p/CxaS_i2Mriw/ und mich gegruselt dabei, sie hat (leider) so Recht.

Gefreut über: Nette Begegnungen diese Woche, die oft meinen Tag gerettet haben.

Geärgert über: Siehe oben und dann habe ich mich ganz schnell wieder diszipliniert und es gelassen. Wegen weil.

LaSignorina