Ich
Wir hatten uns das Wochenende anders vorgestellt. Wie, weiß ich gar nicht, aber stundenlanges Herumliegen auf der Couch kam nirgends vor im Plan. Zu mehr war ich heute allerdings nicht fähig. Nachdem ich um halb vier im Kinderzimmer beim schnarchenden Nase-zu-Coronakind aufgewacht und in mein eigenes Bett gewackelt war, schlief ich nochmal bis halb acht. Eine Weile döste ich noch vor mich hin aber irgendwann fand ich keine Position mehr, die bequem gewesen wäre. Also gab’s erstmal Kaffee und Antibiotika. Der Husten, der mich gestern den halben Tag über geschüttelt hat, ist wie weggeblasen. Zumindest ist er nicht mehr so trocken. Dafür ist die Nase ein bisschen zu und der Kopf brummt. Auch das Kind klagt über einen dicken Schnupfen und Kopfweh. Unser Test heute Abend ließ keinen Zweifel offen: Die Corona-Striche waren noch vor den Teststrichen zu sehen, bei beiden. Also: Hausarrest für die Mädels im Haus. Immerhin hatte ich Lektüre: Von einer lieben Kollegin habe ich Orwell’s Farm der Tiere bekommen – irgendwie passt das total zur Laune grade.
Hätten wir keinen Streamingdienst, wäre ich heute Nachmittag übrigens ziemlich verzweifelt: Man hat sonntags die Wahl zwischen Wintersport, Hartz aber Herzlich oder Geschichten vom Führer (Hitlers Bauten, Hitlers Generäle, Hitlers Haustiere…). Ach ja, oder tschechischen Weihnachtsmärchen. Also … man hat keine echte Wahl. (Gestreamed hingegen: Das Tochterkind binged grade staffelweise „Scooby Doo“. Und ich „Mit Schirm, Charme und Melone“.) Aber ganz normales Fernsehen? Dann doch lieber Buchklassiker, die man schon lange mal gelesen haben wollte. Miss Peel geht jetzt zurück auf ihr Krankenlager. Bleibt gesund.
Die Kurznachrichten des Tages:
Gegessen: Der Hunger ist wieder da. Ein gutes Zeichen? Erst gab’s Hüttenkäse mit Banane, dann Karottengemüse mit Spätzle und Soße, dann eine Gemüsemaultasche als Nachmittagssnack, grade ein übriges Stück Pizza. Und zwei kleine Lebkuchen.
Gelesen: Orwells Farm der Tiere. Es ist beeindruckend.
Gesportelt: Haha. Nein. Vermiss es.
Gefreut über: Meine Couch, meinen warmen Ofen, meine Fernbedienung, mein Buch, meine Tasse Tee. Und dass der Bauch mehr und mehr Ruhe gibt.