Ich
Aufgeschobene Dinge erledigen – als ich vor meiner Auszeit gefragt hatte, was ihr mit so viel freier Zeit anfangen würdet, war das eine ziemlich häufige Antwort. Ich habe heute mittag endlich das Paar Lieblingspumps zum Schuhmacher gebracht, das seit einem Jahr ein gelangweiltes Dasein im Schrank fristet.
Der freundliche Herr am Tresen drehte die Schuhe hin und her, begutachtete den Schaden am Absatz, rieb über die rote Sohle und drückte mir schließlich einen Abrisszettel in die Hand. „Kommst Du Dienstag gucken, wenn ich hinkriege, zahlst du Dienstag.“ Hoffen wir das Beste.
Vor zwei Tagen hatte ich bereits Küchenfronten abgewischt. Die Kleiderschränke stehen auf alle Fälle auch noch auf dem Plan. Grundsätzlich besitze ich nicht nur genug, sondern ziemlich sicher zu viele Klamotten. Ich greife seit Jahren zu schwarz, weiß, grau, camel oder dunkelblau, im Prinzip lässt sich das alles untereinander in endlosen Varianten kombinieren. Wirklich brauchen würde ich aber nur die Hälfte davon. Wenn überhaupt. Und vermutlich bin ich nicht die Einzige, die Schränke voll mit Dingen hat, die sich im Lauf des Lebens angesammelt haben, ohne, dass sie eine große Bedeutung haben. Töpfe, Schüsseln, Putzlappen, Bettwäsche, Vasen, Übertöpfe… wir haben von allem zuviel.
Vielleicht gelingt es mir, in meiner Auszeit einen Teil davon loszulassen
Und sonst so? Dass ich jeden Abend mit Muskelkater von der Couch aufstehe, liegt daran, dass ich morgens immer denke, ach, ein bisschen Sport geht noch. Es versteht sich von selbst, dass ich für meine Sportklamotten auch keinen Platz mehr habe, ne? Aber das werden wir ändern.
Die Kurznachrichten des Tages:
Gegessen: Ein Proteinriegel, ein ganzer Becher Hüttenkäse mit Kaki, Spinat mit Kartoffeln und Eiern und heute Abend eine TK-Pizza.
Gelesen: workoutpläne und Artikel meiner Kollegen.
Gesportelt: 10 Minuten gerudert, 15 Minuten Bodyweight, 2km gelaufen.
Gefreut über: Das gute Gefühl, etwas erledigt zu haben, die ersten sichtbaren Erfolge des Sports. Und ja, auch über das Pizzastück heut Abend, es muss nicht 105% clean eating sein.